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Les Baux

Les Baux

Geschichte von Les Baux-de-Provence

Einer der geschichtsträchtigsten Orte auf der Provence Kultur Radreise ist Les Baux. Die Lage von Les Baux-de-Provence auf einem Felsplateau, das die Umgebung überragt, bot den Bewohnern schon immer einen doppelten Vorteil: Sie konnten nicht nur die Gegend überblicken, sondern waren auch vor der Außenwelt geschützt. Dies erklärt sicher die Beliebtheit des Ortes von der Vorgeschichte bis in die Gegenwart.

Die ersten bekannten Texte des 10. Jahrhunderts erwähnen hier die Festung Balcium Castrum. Später nahmen die Nachfahren des Ortsherrn in Anlehnung an die Festung den Namen Les Baux an. Der nachträglich hinzugefügte Wohnturm nutzt die natürliche Lage des Felsens und stützt gleichzeitig die anderen Teile der Burg.

Les Baux-de-Provence im Mittelalter

Das Adelsgeschlecht Les Baux war im Mittelalter eine der großen provenzalischen Familien. Das Adelsgeschlecht  herrschte zu ihrer Hochzeit über 79 Städte oder Festungen. Die Dynastie zeichnete die Geschichte der Provence mit dem Einfluss und der Persönlichkeit ihrer rebellischen und kriegerischen Herren.
Ihre bewegte Geschichte zeugt davon, dass die Festung insbesondere während der Kriege der Les Baux und der Hugenottenkriege diente.
Ludwig III. von Anjou eignete sich die Burg nach dem Tod der letzten Prinzessin von Les Baux an. Die Stadt und das Land der Les Baux gingen später in das Eigentum des Königreichs über, als Ludwig XI. die Provence mit dem französischen Krongut vereinte. Der König fürchtete, dass die Festung in die Hände seiner Feinde fallen würde, weshalb er 1483 ihren Abriss anordnete.

Les Baux-de-Provence in der Renaissance

In der Renaissance erlebte das Dorf eine Glanzzeit, in der die Wohngebäude der Burg teilweise wieder aufgebaut wurden. Doch im Jahre 1631 fiel die Festung erneut in die Hände der Aufständischen. Die königliche Entscheidung zur Entmachtung des provenzalischen Parlaments hatte einen Aufstand in Aix-en-Provence hervorgerufen. Als der Fürst von Condé dem schließlich Einhalt gebot, flüchteten einige der Aufrührer nach Les Baux.

Daraufhin belagerten Truppen Richelieus das Dorf, welche die Festung nach den Kämpfen erneut niederrissen.
Das Lehen der Les Baux wurde 1642 von Ludwig XIII. an Hercule Grimaldi zum Dank für seine vorteilhafte Politik gegenüber der französischen Krone übertragen. Dieser vererbte den Titel Marquis des Baux an seine Nachfahren weiter. Heute schmückt sich Fürst Jacques von Monaco mit ihm.

Nach der Französischen Revolution wurde das Marquisat an Frankreich angeschlossen. Das Dorf Les Baux-de-Provence wurde nach und nach seiner Bevölkerung entledigt und zählte am Ende des 19. Jahrhunderts nur noch 400 Einwohner. 1821 entdeckte ein Geologe ein rotes, aluminiumreiches Gestein, das er Bauxit nannte.

Les Beaux in der Gegenwart

Nach dem Zweiten Weltkrieg richtete sich das Dorf ganz auf Tourismus und Kultur aus. Dazu trug vor allem Raymond Thuillier bei, der das international bekannte Hotel Oustau de Baumanière mit einem der edelsten Sternerestaurants Frankreichs eröffnete. 1966 unterstellte André Malraux die gesamte Gemeinde dem Schutz des Kultur- und Umweltministeriums. So erfuhr das Dorf erneut eine Glanzzeit, und wurde 1998 in den Kreis der schönsten Dörfer Frankreichs aufgenommen.

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