Bereits im 5. Jahrhundert v. Chr. wurde die außergewöhnliche Lage Arles‘ erkannt und eine erste Siedlung gegründet. Zu dieser Zeit lag die Siedlung auf einem Kalkfelsen, welcher von einer weiten Sumpf- und Moorlandschaft umgeben war.
Im 7. Jh. v. Chr. gab es hier ein keltisches Oppidum mit dem Namen Theline. Es war wirtschaftlich abhängig vom griechischen Massalia (Marseille). 535 v. Chr. wurde es von den Saluviern zerstört und sie gründeten hier die Stadt Arelate. 123 v. Chr. bauten die Römer Arelate zu einem bedeutenden Knotenpunkt von Handel und Verkehr aus. 104 v. Chr. legte der römische Konsul und Feldherr Marius einen Kanal an, der Arelate mit dem Mittelmeer verband. Caesar siedelte hier 46 v. Chr. nach seinem Gallienfeldzug die Veteranen seiner sechsten Legion an und gründete somit die mit römischem Stadtrecht ausgestattete „Colonia Iulia Paterna Arelate Sextanorum“. In den folgenden Jahren entwickelte sich Arles zum „kleinen Rom Galliens“ und verschiedene Bauwerke wie das Theater, die Arena und die Thermen wurden errichtet. Unter Kaiser Konstantin wurde die Stadt 308 n.Chr. kaiserliche Residenz und zwischen 395 und 400 anstelle von Trier sogar Verwaltungszentrum ganz Galliens (mit Spanien und Britannien).
Die Westgoten eroberten Arles 471 und 536 ging das Gebiet um Arles an die Franken.
Zwischen 943 und 1032 war Arles die Hauptstadt des Königreichs der Provence und auch danach büßte es nur wenig seiner Ausstrahlung ein. Beispielsweise ließ sich Kaiser Barbarossa 1178 in der Kathedrale St. Trophimes zum König von Arles krönen.
Einer der berühmtesten Einwohner Arles‘ war der Maler Vincent van Gogh. Dieser verbrachte zwar nur wenige Monate in 1888/1889 in Arles, malte in dieser Zeit jedoch rund 150 Bilder und erreichte den Höhepunkt seines künstlerischen Schaffens. Weltberühmte Bilder wie „die 12 Sonnenblumen in einer Vase“, „Der Landbote Joseph Roulin“, „Das Schlafzimmer des Künstlers in Arles“ und das „Selbstbildnis mit verbundenem Ohr“ entstanden in Arles.
Van Gogh kam mit dem Traum nach Arles, eine eigene Künstlerkolonie zu gründen. Allerdings folgte lediglich Paul Gauguin seinem Aufruf, und auch dieser hielt es nur wenige Monate mit van Gogh aus bevor er zurück nach Paris floh.
Seit 1981 steht die komplette Stadt auf der UNESCO Liste für Weltkulturerbe und zieht alljährlich hunderttausende Touristen an. Vor allem die gut erhaltene Arena sowie die Kathedrale St. Trophimes sind die Aushängeschilder von Arles. Insgesamt gibt es rund 100 Gebäude, welche unter Denkmalschutz stehen. Als eine der bedeutendsten Städte in der Provence übernachtet man auf der Provence Kultur Radreise 2 Nächte in Arles.
Arles ist mit etwa 76.000 Hektar die flächenmäßig größte Kommune. Dies liegt jedoch auch daran, dass große Teile der Camargue zum Stadtgebiet gehören. Gut zwei Drittel der Bewohner wohnen in der Stadt selbst und lebt neben dem Tourismus vom Salzabbau, der Schaf-, Rinder- und Pferdezucht in der Camargue sowie dem Reisabbau.
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