Zwischen Orange und Avignon gelegen ist Châteauneuf-du pape ein 3200 Hektar großes Weinanbaugebiet am Ufer der Rhône. Der Rotwein aus diesem Gebiet gilt, nach den Weinen aus dem Bordelais und dem Burgund, als einer der teuersten und besten Weine Frankreichs.
Die Winzer dieses Gebietes garantieren die Qualität durch einen beschränkten Ertrag, lassen jedoch bis zu 13 verschiedene Rebsorten zu.
Die wichtigste Rebsorte ist hierbei die Grenache mit 70% Anteil im Anbaugebiet. Sie kommt in den Varietäten Noir, Gris, Rosé und Blanc vor. Grundsätzlich sind Grenache-Weine arm an Tanninen und an Farbe, durch die besonderen klimatischen Bedingungen in der Provence ergibt sich jedoch ein sehr konzentrierter Rotwein. Die großen Kieselsteine speichern die Hitze des Tages und geben sie Nachts wieder ab. Dadurch werden große Temperaturschwankungen vermieden. Zudem sorgt der Mistral dafür, dass die Weinreben nach einem Regenschauer schnell wieder trocknen. Diese Kombination ergibt exzellente Voraussetzungen für den Weinanbau.
Der Gesamtertrag des Anbaugebietes beläuft sich auf ca. 13 Millionen Flaschen. 93% des Ertrags wird für die Produktion des schweren und alkoholreichen Rotweins genutzt. Lediglich 7% für den weniger bekannten, aber nicht weniger exklusiven Weißwein.
Die Geschichte des Weinanbaus in Châteauneuf-du-Pape beginnt im 14. Jahrhundert, genauer gesagt zur Zeit der Päpste in Avignon. 1317 errichtete Papst Johannes XXII ein päpstliches Schloss in Castro Novo, wie Châteauneuf-du-Pape zuvor genannt wurde. Damit legte er den Grundstein für den inzwischen weltberühmten Wein. Die Päpste aus Avignon zogen sich während der heißen Sommermonate nach Châteauneuf-du-Pape zurück, um sich von der Hektik Avignons zu erholen. Von dem päpstlichen Schloss ist heutzutage lediglich eine Ruine übrig geblieben. Während der Religionskriege steckten es umherziehende Banditen in Brand und die deutsche Wehrmacht nutzte den Wohnturm während des 2. Weltkrieges als Ausguck.
Das Erbe der Päpste findet sich auch in den aufgeprägten päpstlichen Symbolen wieder. Das seit 1938 geschützte Markenzeichen beinhaltet die gekreuzten Schlüssel Petri sowie die Papstkrone. Dies soll minderwertige Fälschungen verhindern.
Ein weiterer Grund für die hohe Qualität und den damit verbundenen hohen Preis liegt in den strengen Bestimmungen und Reglementierungen. Diese betreffen Bepflanzung, Lese und Auswahl der Rebsorten. Nur Aufgrund dieser strengen Regeln qualifiziert sich der Wein aus Châteauneuf-du-Pape für die „Appellation d’Origine Contrôlée“ (AOC). Dieses Schutzsiegel für landwirtschaftliche Erzeugnisse war zuerst für den Schutz des Roquefort eingeführt worden und setzt die Einhaltung gewisser Standards voraus. Beispielsweise müssen alle Zutaten aus einem bestimmten und begrenzten geographischen Raum stammen, in welchem das Produkt gereift und produziert wird. Zudem muss die Qualität klar definierten Standards entsprechen,darf keinen großen Schwankungen unterliegen und muss durch traditionelle Herstellung erfolgen.
Die jüngsten großen Jahrgänge kommen aus den Jahren 1990, 1995, 1999, 2001, 2007 und 2010. Flaschen aus diesen Jahren werden inzwischen für Preise weit über 1.000 € pro 750ml Flasche gehandelt.
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