Kritsa ist eine kleine Stadt im Osten Kretas und gehört zum Gemeindebezirk Agios Nikolaos. Sie ist vor allem für ihre Web- und Häkelarbeit bekannt, die durch die Einwohner hergestellt und verkauft werden. Generell lebt das Dorf von den Tagestouristen und den Verkauf der Handarbeitswaren aber auch durch den Verkauf kretischer Naturprodukte. Kritsa liegt an einem steilen Berghang oberhalb der Küste. Darunter erstrecken sich die Olivenhaine. Die pastellfarbenen und weißen Häuser lässt alles sehr malerisch wirken, so dass das Dorf bereits oft als Filmkulisse diente. Besondere Sehenswürdigkeit des Ortes ist die kleine über 600 Jahre alte Kirche Panagia i Kera.
Die Panagia i Kera ist eine im 13. bzw. 14. Jh. erbaute dreischiffige Kuppelkirche, in der die byzantinischen Wandmalereien noch am besten erhalten sind. Die Fresken füllen das ganze Innere der Kirche aus. So kann man auf engem Raum wie im Zeitraffer die Entwicklung der kretischen Malkunst verfolgen.
Das Mittelschiff aus dem 13. Jh. ist Maria Himmelfahrt geweiht. Hier finden sich die ältesten Fresken nach der byzantinischen Formenlehre: stereotypische Formen, dunkle Farben, starre Physiognomie, unbewegliche Gesichter ohne Mimik.
Das Südschiff auf der rechten Seite ist erst im 14. Jh. errichtet worden. Es ist der heiligen Anna geweiht und ist bereits deutlich von der italienischen Renaissance geprägt. Die Fresken wirken frischer, lebendiger und schwungvoller. Ebenso ist ein deutlicher Fortschritt in der Menschendarstellung zu erkennnen. Die Gesichter sind ausdrucksvoll, lebensecht und voller Leidenschaft und Dramatik.
Das Nordschiff ist dem heiligen Antonius gewidmet und wurde von einem anderen Maler als dem des Südschiffes gestaltet. Die Farbabstimmungen sind sehr gut, allerdings findet die Mimik wenig Berücksichtigung. Leider sind die Wandmalereien bereits stark zerstört.
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