Rund 33% der Weltkorkfläche befinden sich in Portugal. Davon etwa 70 Mio. Bäume im Ribatejo, Alentejo und an der Algarve. Das Land erzeugt mehr als die Hälfte des weltweiten Korks (ca. 125.000 Tonnen) und ist somit Marktführer bei Produktion, Verarbeitung und Export.
Seit den 1950er Jahren war die Korkfläche lange Zeit stabil (bei Befliegung 1995 etwa 713.000 Hektar groß), heute ist jedoch eine Tendenz Richtung Eukalyptus und anderen Arten zu erkennen. Seine stärkste Expansionsphase erlebte der Kork im 19. Jahrhundert, wo Flaschenkorken nach Frankreich geliefert wurden.
Mittlerweile wird Kork im Segment Flaschenverschlüsse durch konkurrierende Produkte infrage gestellt (Kapsel- oder Schraubverschlüsse, Kunststoff, Glas). Seine Zukunft ist jedoch gesichert, da er sich, z. B. in der Automobil-, Schuh- und Bauindustrie, zur Wärmedämmung und Schallisolierung eignet.
Der Rohkork wird vor allem südlich des Tejo gewonnen. Der Schwerpunkt der Verarbeitung liegt jedoch im Norden des Landes zwischen Porto und Aveiro. Mittlerweile gilt es als wissenschaftlich bewiesen, dass die Erbfaktoren der Bäume aus der Umgebung um Sao Bras und die dortige saubere Luft für den reinsten Kork der Welt sorgen. Des Weiteren sind die klimatischen Bedingungen hier ideal: die Korkeiche liebt Feuchtigkeit und ist frostempfindlich.
Anfang des 20. Jahrhundert gab es in der Gegend etwa 60 Manufakturen. Da eine Entwicklung zu einer Industriestadt nie möglich war (schlechte Straßen, keine Bahn, bis 1920er Jahre kein elektrischer Strom), kam es im Laufe der Jahrzehnte zu einer Konsolidierung, so dass nur wenige große Unternehmen übrig blieben.
Die Korkeiche wächst sehr langsam, erst nach 25 bis 30 Jahren kann eine erste Schälung stattfinden. Die Rinde darf nur zwischen Juni und September geschält werden und es muss, wegen der empfindlichen Membranhaut, äußerst vorsichtig vorgegangen werden. Geschälte Bäume werden markiert, danach passiert mindestens neun Jahre nichts. Erst die dritte Schälung liefert ausreichend Qualität für Korken (bis dahin Verarbeitung zu Granulat). Vorher ist der Harzgehalt zu hoch, womit es sich um eine langfristige Investition handelt.
Um den Rinden das Harz zu entziehen, sind folgende Arbeitsabläufe notwendig:
Ein Naturkorken aus bester Qualität kostet etwa 50 Cent. Deutlich billiger hingegen sind Korken, die aus geleimtem Granulat hergestellt werden.
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