Die knapp 27.000 Einwohner zählende Stadt Tavira gilt als eine der schönsten der Algarve. Bereits 2000 v. Chr. siedelten hier die ersten Phönizier, es folgten die Römer und die Mauren. Sie alle machten aus Tavira ein blühendes Handelszentrum.
Tavira bekam das Stadtrecht im Jahre 1520, doch bereits 1451 erhielten die Fischer das Privileg, ihren Fang überall verkaufen zu dürfen. Außerdem durften nur sie Korallen ernten und auf Walfang gehen. Im 16. Jahrhundert entwickelte sich Tavira durch die Einfuhr eines beträchtlichen Teils der aus den portugiesischen Kolonien eingeführten Waren zum wichtigsten Hafen der Algarve. Aus dieser Zeit stammt die Misericordiakirche (errichtet um 1541), die besonders reich mit Azulejos (Mosaike aus zumeist quadratischen, blau und weiß bemalten und glasifizierten Keramikfliesen) ausgestattet ist.
Im 17. Jahrhundert lebte Tavira zu einem guten Teil vom Handel mit Wein, Salz, Trockenfrüchten und Dörrfisch. Ab 1645 wütete die Pest ein Jahr lang in der Stadt. Etwa 5.000 Bewohner fielen ihr zum Opfer. Ab Mitte des Jahrhunderts begann zudem der Fluss (Gilao) zunehmend zu versanden, womit die wirtschaftlich und politisch führende Stadt der Algarve nach und nach ihren Flusszugang verlor.
Sie musste um 1700 ihren Vorrang zugunsten von Faro abtreten. 1755 verwüstete das Erdbeben Tavira. Unter anderem der Bischof von Faro leitete den Wiederaufbau der Stadt ein. Die Verlagerung der Thunfischschwärme ließ Tavira ab 1920 weiter an Bedeutung verlieren. 1881 wurden an der Algarve noch 43.000 Exemplare Thunfisch gefangen, in den 1960er Jahren nur noch rund 500 pro Saison. Anfang der 1970er Jahre wurde der Fang mit Stellnetzen in der Flussmündung eingestellt. Die Überfischung der Sardinen vor der Küste ließ die Fischerei weiter schrumpfen.
Taviras Wirtschaft hängt heute stark vom Tourismus ab, daher wurde der Stadtkern restauriert und zahlreiche Gebäude in Hotels umgewandelt.
Eine weitere Sehenswürdigkeit, neben der erwähnten Renaissance-Kirche Misericórdia, ist das Castelo de Tavira, die ehemalige arabische Burganlage.
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