Das Radwegenetz in Belgien und den Niederlanden, insbesondere in der belgischen Region Flandern, gehört sicher zu einem der Besten weltweit. Weitgehend flache und asphaltierte Strecken ermöglichen Radlern gemütliches Radfahren in wunderschöner Natur. Aber auch sportliche Radfahrer kommen auf ihre Kosten. Die Radwege entlang von Flüssen, Kanälen und Grachten sowie auf umgebauten Bahntrassen und alten Treidelwege werden häufig auch von Rennradfahrern genutzt und haben sicher einen Anteil am Erfolg der belgischen Rennradfahrer.
Mit Hilfe des regional übergreifenden Knotenpunktsystems können Radfahrer sich problemlos orientieren und haben so die Möglichkeit die schönsten Radrouten zu entdecken. Wo sich zwei oder mehr Radwege kreuzen, befindet sich ein Knotenpunkt. Alle Knotenpunkte sind nummeriert und mit entsprechenden Schildern markiert. Außerdem sind mit Richtungspfeilen die nächsten Punkte ausgeschildert. Man muss also nur den verschiedenen Knotenpunkten folgen. Welche Punkte man in die Route einbaut, entscheidet über die Länge und den Schwierigkeitsgrad der Tour. Zur Planung empfiehlt es sich eine Übersichtskarte zur Hand zur haben. So ist man unterwegs stets flexibel. Es ist von Tagestouren über mehrtägige Rundfahrten und Etappenfahrten alles möglich.
In ihrem reizvollsten Abschnitt zwischen Gent und Deinze in Ostflandern zieht sich die Leie in leichten Mäandern durch eine harmonische Landschaft mit kleinen, alten Bauernhöfen, mondänen Villen unterschiedlicher Architekturstile, Obstgärten, Buchenalleen, Kopfweiden und saftigen Wiesen.
Mit dem Rad folgt man alten Treidelpfaden und genießt die Atmosphäre des ruhigen Flüsschens, an dessen Ufern kleine Boote festgemacht sind.
Das Land ist durch den seit dem 19. Jh. anhaltenden flämisch-wallonischen Konflikt geprägt. Seit den 1970er Jahren begegnet man diesem Problem durch eine Dezentralisierung der Staatsorganisation. Belgien wurde in einen Bundesstaat bestehend aus den drei Regionen, Flandern, Wallonien und Brüssel-Hauptstadt umgewandelt. Der Staatsaufbau Belgiens gilt als sehr komplex, da sich diverse Zuständigkeiten überschneiden.
Eine typisch belgische Einrichtung ist die Frituur (Frittenbude), die sich in fast jedem Ort befindet. Zu den knusprigen, doppelt frittierten Kartoffelstäbchen wählt man eine von vielen, ganz unterschiedlichen Soßen. Würste, Burger, Fleisch u. ä. gibt es in großer Auswahl dazu. Eine beliebte Alternative sind Sandwiches. Warm und kalt belegt, gibt es sie in zahlreichen Varianten (z. B. mit Garnelensalat, Thunfisch oder Huhn mit Curry).
Neben der europaweit üblichen internationalen Küche (Italiener, Türken, Griechen, Chinesen, Inder etc.) kann man abends in den Städten in stilvollen Restaurants die belgische Küche entdecken. Romanisches und germanisches Kulturgut harmonieren hier aufs Beste miteinander. Die Palette reicht von frischem Fisch und Meeresfrüchten bis hin zu Wild und Schinken aus den Ardennen.
Das belgische „Nationalgemüse“ ist Witloof (Chicorée) in zahlreichen Varianten. Zudem lieben die Flamen ihre Waterzooi (Wassersuppe), eine kräftige Suppe mit Fisch oder Huhn und frischem Gemüse, Kartoffeln, Sahne und mit Weißwein verfeinert. Außerdem sollte man eine der mehr als 200 Käsesorten probieren. Dazu hat noch jede Region eigene lokale süße oder salzige Spezialitäten anzubieten – in fester oder flüssiger Form
Den Anfang macht die größte Stadt Flanderns – Antwerpen (ca. 520.000 Einwohner). Als kleine Siedlung an der Schelde entstanden, gelangte sie im Laufe der Jahrhunderte als Hafenstadt zu Reichtum und Bedeutung. Ihre überregionale wirtschaftliche Stellung erhält die Stadt bis heute durch ihre hochmodernen Hafenanlagen. Der hier bis zu 500 m breite Fluss steht noch unter dem Einfluss der Gezeiten der Nordsee (über 4 m Tidenhub). Antwerpen ist ein wichtiger Industriestandort für weltweit operierende Unternehmen wie Bayer, BASF, Esso oder BP. Die weltoffene Atmosphäre der blühenden Handelsstadt zieht (seit dem 16. Jh.) bis heute jüdische Kaufleute an, die Antwerpen zu einem weltweit bedeutenden Zentrum für Diamanthandel und -verarbeitung machten. Die jüdische Gemeinde zählt mit mehr als 20.000 Mitgliedern zu den größten in Europa (hier können Sie weitere Eindrücke zu Antwerpen gewinnen).
Gleichzeitig gehört die flämische Metropole – neben Brüssel, Brügge und Gent – zu den bedeutendsten Kunststädten Belgiens. Der bekannteste „Sohn“ der Stadt ist der Barockkünstler Peter Paul Rubens. Heute macht Antwerpen auch als große Modestadt von sich reden – seit in den 1980er Jahren sechs junge Designer international für Aufsehen sorgten.
Die Stadt liegt verkehrsgünstig am Zusammenfluss von Schelde und Leie. Der heute zweitgrößte Hafen Belgiens wurde 1968 durch den 33 km langen Gent-Terneuzen-Kanal mit der Nordsee verbunden. An der Wasserstraße haben sich zahlreiche Firmen aus der Elektronik-, Chemie-, Automobil- und Maschinenbauindustrie angesiedelt.
Das moderne innerstädtische Leben prägen die ca. 70.000 Studenten, die die 1816 gegründete flämische Universität besuchen. Einen Rang unter den Kunststädten des Landes hat Gent durch seine zahlreichen historischen Bauten an der Leie und in den Gassen der Altstadt, sowie durch seinen weltberühmten „Genter Altar“.
Der Bau des Brügge-Zeebrügge-Kanals (Boudewijn-Kanaal, 1895-1907) ging mit einer Wirtschaftsförderung einher und neue Industriezweige siedelten sich am Kanal an. Es gibt Baumwoll-, Möbel- und Stahlindustrie, Brauereien, Hefe- und Geneverherstellung, Spitzenklöppelei, Chemie und Elektrotechnik. Auch der Dienstleistungssektor spielt eine wichtige Rolle. Neuzeitliche Anpassungen der Infrastruktur und der Architektur gingen an der Innenstadt vorüber. Dadurch blieb das fast vollständig mittelalterliches Bild einer von Grachten durchzogenen Altstadt mit zahlreichen Backsteinbauten. Das „Venedig des Nordens“ verfügt über ein verzweigtes Kanalsystem, das aus den Flüssen Leie und Dijver gespeist wird. Den Hauptwirtschaftszweig bildet der Tourismus – die Altstadt gehört zum Weltkulturerbe der UNESCO – und europaweit ist Brügge als Kunststadt bekannt.
Die kulinarische Maas-Ardennen-Radreise führt Sie von Lüttich aus in die Ardennen. Auf den sogenannten RAVELs, oft ehemalige Bahntrassen, erkunden Sie die Flusstäler der Maas, der Lesse und der Ourthe. Sie entdecken Städte mit mächtigen Zitadellen und einige der schönsten Dörfer Belgiens. Ausgezeichnete Köche zaubern aus regionalen Produkten die traditionelle cuisine grand-mère und ihre feinen Varianten. Käse und Biere der belgischen Abteien kosten Sie vor Ort.
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